Die Häufung unglaublicher Ereignisse hier im Unternehmen, veranlassen mich, mal wieder was zur Niederschrift zu bringen. Da auch mittlerweile kaum ein Tag vergeht, an dem hier Dinge passieren, die veröffentlicht gehören, habe ich mich entschlossen, dieses Blog den Geschehnissen in diesem, meinem geliebten Unternehmen zu widmen.

"... du fliegst nach Hong Kong?" (Kinnlade nach unten bewegend) "Ach ja, wann denn?" - Zufällig hat mein Abteilungsleiter heute morgen meinen Namen aufgeschnappt, als die Chefsekretärin die Buchungen vorbereitet hat. Ein Anruf bei selbiger bestätigt das (bis gerade noch gewesene) Gerücht. Unser Chef hätte gestern drei Leute bestimmt, die in 5 Wochen mit ihm mitfliegen sollen.
Zwei Minuten später auf der Treppe treffe ich ihn. "Du fliegst mit nach Hong Kong, toll nicht?" - "Ich habe da aber keine Zeit!"
Und dann lese ich nur seine Gedanken: "Undankbarer kleiner Leibeigener, wie kannst du es wagen.." und sagt: "Schön, dass ich das auch noch erfahre!" "Ich habe es gerade selber erst erfahren!" "Dann müssen wir das eben umswitchen."

Ist ja nett, dass er mich berücksichtigt - aber
a) Wir waren letztes Jahr auf der selben Messe - und die war für die Tonne
b) In der Rangfolge wäre jemand anders aus der Abteilung dran
c) Mit ihm fährt noch M. mit, und zusammen kann ich die nicht 5 Tage am Kopf haben...

Man scheint zu hören, dass ich keine große Lust an diesem Trip habe. Aber was ich unglaublich finde, ist die Selbstverständlichkeit, mit der hier über Mitarbeiter verfügt wird!!!
Wenn ich gestern gefragt worden wäre, ob ich Zeit hätte, mitzufliegen (auch wenn es keinen notwendigen Grund gegegeben hätte zu fliegen), hätte ich vielleicht zugestimmt - aber nicht auf diese Weise verehrter Gutsherr.

Zur Zeit prüft der Bundesgerichtshof, ob ebay-Käufe nicht unter das Fernabsatzgesetz fallen und demnach ein Widerrufsrecht eingeräumt werden muss. Am 3. November fällt die Entscheidung in Karlsruhe.

Die deutsche Post würde es freuen, gäbe es dann noch mehr Aufträge.

| via Spiegel |

Gestern sah ich auf dem Schreibtisch einer Kollegin ein Memo eines weiblichen Mitmenschen, ihres Zeichen Kreativen-Gattin.
Doppelkarte Büttenpapier, unten kurze handschriftliche Notiz, oben links eine dezente Hochprägung, zentriert der Name der Dame, als Unterzeile: Muse (!)...

Ich stell mir gerade die banale Partyplauderei vor:
Er: Und, was machen Sie so?
Sie: Ich bin Muse!
Er: ... ich bin inspiriert, mir ein paar Lachshäppchen zu holen!

Was für ein Selbstverständnis muss jemand haben, der so etwas auf seine Geschäftspapiere schreibt? Wenn Dali seine Gala als Muse bezeichtnet - ok. Aber so etwas selbst von sich zu behaupten?

Wird Muse eigentlich irgendwo als Ausbildungsgang im dualen System angeboten?

Betrieb wird bald aufgenommen!